Der beste Schlaf soll angeblich vor Mitternacht sein. Deshalb herrschte gestern pünktlich um 23.30 Uhr allgemeine Dunkelheit und Stille. Doch an Schlaf durfte ich nicht denken, denn es gab noch viel zu tun. Noch waren nicht alle Winkel meiner neuen Welt ausgekundschaftet und Wachdienst stand ebenfalls noch auf meinem Plan. Als ich endlich sicher sein konnte, dass weder wilde Tiere noch ungezogene Hausgeister ihr Unwesen treiben, zog ich mich ins Büro zurück.
Mein Bett im Flur bietet zwar den kompletten Überblick, hat aber auch den Nachteil, dass mich jeder Eindringling ebenfalls sofort entdecken würde. Aus dem Büro heraus, sozusagen aus dem Hinterhalt, bin ich im Vorteil und kann dort sogar auf doppelt Teppich, doppelt Decke und dickem Kissen angenehm ruhen.

Erschreckend war nur der Umstand, dass dem frühen Vogel, der den Wurm fangen soll, wenig Beachtung geschenkt wurde. Es war schon 6.02 Uhr, als meine suchenden Schritte durch das Haus endlich vom Personal gehört wurden. So ein stattlicher Rüde wie ich will seine Morgentoilette nicht im Badezimmer verrichten! Ein Stück Wiese ist mir dafür wesentlich lieber, so wie das meine Gassigängerinnen von mir kennen.
Mein Platz im Büro hat noch einen weiteren, entscheidenden Vorteil: ich sitze direkt am PC, bin also nur einen Knopfdruck von Euch entfernt. Und wenn mir danach ist, melde ich mich, um meine großen und kleinen Erlebnisse zu erzählen.
Also dann bis später!