Auf einen Schlag holte mich meine Vergangenheit wieder ein. Fast neun Jahre war ich Insasse im Tierheim von Gelnhausen, davor saß ich ein Jahr in einem mallorquinischen Tierheim. Wenn mich Regina Wulf damals nicht nach Deutschland gebracht hätte, wer weiß wie mein Leben dann verlaufen wäre. Auf dem Weihnachtsmarkt habe ich einige alte Bekannte getroffen, mit denen ich den Zwinger geteilt habe und die genau wie ich zu den Gangstern vom Galgenfeld gehörten. Mit Balas, den spanische Gewehrkugeln fast das Leben gekostet hätten, war ich besonders eng befreundet. Ihm vertraute ich Details von früher an, die ich längst verdrängt hatte.
Es wird Zeit, dies alles aufzuarbeiten. Ab dem Tag, an dem ich mich finden ließ, ist meine Geschichte bekannt. Beim Gedanken an das, was vorher geschah, wird mir immer noch schwer ums Herz. Spanisches Feuer fließt in meinen Adern und genauso stark durchströmen mich jetzt die Emotionen. Es ist so weit, alles in chronologischer Reihenfolge aufzuschreiben. Gleich morgen früh will ich die Sekretärin im Club fragen, wann sie Zeit hat mir zuzuhören und meine Autobiographie zu tippen.
Rückblickend war der Aufenthalt in Gelnhausen ein schöner Abschnitt meines Lebens, zu dem Balas gehörte, Monty, Schnecke und all die anderen liebenswerten Geschöpfe. Wenn ich mit dem einen oder anderen auch mal so richtig Zoff hatte, sie waren allesamt verlässliche Kameraden.






