Kunstwind

Von Betty, der Rottweilerhündin und Freundin meiner Vorgängerin Tootsie hier im Club 53, wurde mir erzählt, sie wäre begeisterte Vegetarierin geworden. Betty war vielleicht begeistert, dass sie überhaupt noch etwas zwischen die Zähne bekam, das kann ich mir eher vorstellen. Ein schrecklicher Gedanke, auf Lammlungenwürfen und Entenstreifen verzichten zu müssen!

Da habe ich es besser getroffen, denn die Residenzköchin legt großen Wert darauf mich zu verwöhnen, obwohl sie den sonstigen Bewohnern nur Salat und Gemüse, aber kein Fleisch vorsetzt. Dennoch fehlt mir hier etwas.

Weder rauchiger Duft nach Salami, noch herzhafter Schinkengeruch wabert verlockend durch die Räume, oder gar das unverkennbar leichte Aroma von frischem, blutigem Fleisch. Ist es da ein Wunder, dass ich der Versuchung erlag in fremden Räumen zu räubern? Wie kann jemand von Müll sprechen, wenn etwas so gut riecht?

Ich gestehe (ohne Reue) den Plastikmüll in einer fremden Wohnung im Flur verteilt und sortiert zu haben, bis ich die Tüte fand, die mich dazu inspirierte. Spanische Chorizo! Mehr gebe ich von diesem Erlebnis nicht preis, denn ich habe auch meinen Stolz! Vielleicht noch so viel, dass der anschließende Wirbel einer Mischung aus Taifun und Tornado glich. Dabei genieße ich lieber den Kunstwind aus dem Ventilator, der mein Fell sanft streichelt.

Veröffentlicht von Pastor Mallorquin

Ich bin ein Pastor Mallorquin und ich bin weder süß, noch niedlich oder knuffig - ich bin einfach richtig!

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